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ISG-Syndrom - Neue Methoden - Peter Sigg
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2017May 5
ISG-Syndrom – Neue Methoden: Ein Bandscheibenvorfall im Kernspin MRT bedeutet noch lange nicht, dass eine OP erforderlich ist: manche Bandscheibenvorfälle verlaufen stumm. Schlimm wird es, wenn gleichzeitig ein ISG-Syndrom besteht und vorsichtig geschätzt, sind etwa 20% der Operationen eines Bandscheibenvorfalles Prolaps` unnötig, weil die Symptome eines ISG-Syndroms die eines Prolaps` vortäuschen! ISG-Syndrom erkennen und diagnostizieren: Die Röntgenbilder von der Lendenwirbelsäule und den Hüften beim Orthopäden zeigt keine Faszien und auch keine Schmerzen. Selbst das MRT von LWS und ISG kann keine Schmerzen zeigen. Was eine Kernspintomografie aber viel früher als ein Röntgenbild zeigen kann, sind Reizzustände an den Übergängen von Knochen und Knochenrinde zu den Faszien. Natürlich kann der Reizzustand auch so gering sein, dass es vor allem in den ganz frühen Stadien dieser entzündlichen Immunreaktion zu keiner bildhaft erkennbaren Reaktion im Bereich der genannten Übergänge zwischen Bandscheibe und Lendenwirbel oder zwischen iliosakralen Faszien und Kreuzbein/Darmbein gekommen ist. Die ISG-Orthopädie ist überwiegend auf die Statik und die Stabilität fixiert. Die Neurochirurgie auf die Erhaltung der Nervenfunktionen. Die ISG-Schmerztherapie versucht mit Betäubungsmitteln Schmerzen zu beheben. Die Physiotherapeuten und Osteopathen versuchen mit Dehn- und Kräftigungsübungen den Symptomen eines ISG-Syndrom oder eines Bandscheibenvorfalles beizukommen. Physios eher über die Muskeln, Osteopathen eher über die Faszien. Die Rheumatologie beschäftigt sich mit Entzündungen durch Immunstörungen des Bindegewebes einschließlich der Wirbel, der Gelenke und der inneren Organe einschließlich der Blutgefäße und der Haut. Was aber, wenn ein Bandscheibenprolaps, eine Bandscheibenimmunreaktion mit Modic-Changes oder eine degenerativ rheumatische Entzündung im ISG, also eine degenerative Sakroiliitis oder Iliosakralarthrose mit ISG-Syndrom vorliegen?! Unterscheidung zwischen ISG-Syndrom und Bandscheibenvorfall: Ein ISG-Syndrom kann von einem Bandscheibenvorfall oder einem sonstigen Bandscheibenschaden nur durch einige klinische Tests und durch bildgesteuerte, bilddokumentierte Test-Infiltrationen unterschieden werden. Liegt ein iliosakraler Reizzustand vor, muss abgeklärt werden, ob es zusätzliche Schmerzursachen gibt: Bandscheiben, Faszien, Wirbelgelenke, Rheuma, etc.. Oft sind aber die Reizzustände eines ISG-Syndroms in eine Übersteuerung der der örtlichen Nervenquellknoten Ganglien übergegangen, so dass nach der Test-Infiltration die Schmerzen wieder unverändert auftreten. Wenn sensomotorische Übungen zur Harmonisierung der Bewegungssteuerung, physikalische Anwendungen wie die Stoßwellentherapie oder sogar biomodulatorische Infiltrationen mit Eigenblut in das Iliosakralgelenk nicht zum gewünschten Erfolg führen, muss aber auch nicht sofort operative „versteift“/stabilisiert werden. Seit kurzer Zeit stehen bildkontrollierte örtlich minimalinvasive Methoden auch zur Behandlung des chronischen ISG-Syndroms zur Verfügung: Hierbei wird z.B. an den Nervenquellknoten der ISG-Faszien entweder eine Impuls-Serie von Radiofrequenzströmen angewendet. Es handelt sich dann aber nicht um eine „Nervenverödung“, sondern um eine Dämpfung der Schmerz leitenden sensiblen Nervenquellknoten am Austritt aus dem Kreuzbein Sakrum, also den Sakrale Foramina. Eine weitere Option zur minimalinvasiven Therapie des ISG-Syndroms besteht in der endoskopisch kontrollierten Erweiterung der verklebten Sakrale Foramina sowie der mechanischen Durchtrennung der Schmerz leitenden Nervenfasern der iliosakralen Faszien am Durchtritt durch diese Öffnungen in das Kreuzbein zurück zum Rückenmark. Natürlich muss in allen Fällen ein Immunrheuma abgeklärt und im entsprechenden Fall gezielt rheumatologisch behandelt werden. Und auch nach einer Radiofrequenztherapie oder einer endoskopischen Therapie des ISG-Syndroms muss eine fachgerechte Nachbehandlung einschließlich der Begleitleiden wie etwa einer Bandscheiben-Osteochondrose, eines Bandscheiben-Prolaps oder einer Bandscheiben-Protrusion erfolgen! Und selbstverständlich sollten auch Sport-& Trainingsspezialisten, Sportphysiotherapeuten, Sportosteopathen, Faszientrainer, etc. – wenn irgend möglich – im postinterventionell anschliessenden Rehaprogramm mitwirken!

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Peter Sigg

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